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Alles eine Frage des Formats?! Eine Ausstellung im KunstForum Gotha

Alles eine Frage des Formats?

Diese Gemeinschaftsausstellung besteht aus zwei Teilen, d.h. parallel finden zwei Ausstellungen statt: KUNSTFORUM GOTHA 08.10.2021 - 16.01.2022 JENAER KUNSTVEREIN 13.11.2021 - 16.01.2022 Es handelt sich um eine Mitgliederausstellung des Verbandes Bildender Künstler Thüringen in der Reihe WERT DER KREATIVITÄT in Kooperation mit dem KunstForum Gotha und dem Jenaer Kunstverein.

Zur Ausstellung erschien ein Katalog.

In der Gothaer Ausstellung sind zwei meiner SCALA-Bilder zu sehen.

SCALA, 2016, Öl auf Karton, 15 x 9 cm SCALA, 2014, Öl auf Leinwand, 200 x 80 cm

 
 

Der Katalogtext auf Seite 26 zu meinem Ausstellungsbeitrtag in der Ausstellung ALLES EINE FRAGE DES FORMATS?!

In der Malerei übt das große Format auf mich eine besondere Faszination aus. Da steht man vor einem großen Bild und es ist, als stieße man eine Tür in eine andere, eine imaginierte Welt auf. Natürlich ist der Begriff „groß“ relativ. Für mich muss das Bild, um in diese Kategorie zu fallen, eine Höhe von ungefähr zwei Metern haben. Bei dieser Bildgröße ist eine starke physische Präsenz des Motivs zu spüren, mit der ich in vielen meiner Werke experimentiere. Den Gegenpol zu diesen großen Arbeiten bilden kleine,unspektakuläre Formate in Postkartengröße. Sie funktionieren nach anderen Regeln, aber auch sie können eine erstaunlich starke Wirkung im Raum entfalten.Ich habe zwei Arbeiten aus der Serie „SCALA“ für die Ausstellung ausgewählt. Die eine Arbeit in Postkartengröße entstand 2016, die andere, zwei Meter hoch, 2014. Beide Werke sind mit Ölfarben gemalt, beide haben einen freien Duktus, eine ähnlich starke Farbigkeit und große Kraft. Gewöhnlich arbeite ich mich von Skizzen und Farbstudien hin zum großen Format. Im Fall der ausgewählten Werke folgt jedoch das kleine Format chronologisch gesehen dem Großen. Hier zeigt sich mein Prozess des Suchens, der Vergewisserung, und da sich die Beschäftigung mit einem Motiv in meinem Werk über Jahre erstrecken kann, wechseln in diesem Zeitraum oft auch die Bildformate. Es gibt Skizzen und kleinere Studien zum Scala-Motiv, die vor 2014 entstanden sind. Für die Ausstellung habe ich mich ganz bewusst – neben der großen – für die kleine, spätere Arbeit von 2016 entschieden, denn sie zeigt exemplarisch, dass für mich die Auseinandersetzung mit einem Motiv mit der Darstellung im Großformat nicht zwangsläufig abgeschlossen sein muss, sondern auch ein Zwischenstadium darstellen kann. Da ist auch ein Wechsel in eine andere Bildtechnik möglich: Erst Anfang des Jahres habe ich einen zweifarbigen Holzschnitt mit dem Scala-Motiv angefertigt. Es ist ein Thema, das mich noch lange Zeit beschäftigen wird.

Wolf Bertram Becker

Wolf Bertram Becker